Social Business: Digitale soziale Netzwerke als Mittel zur Gestaltung attraktiver Arbeit


Digitale soziale Netzwerke in Unternehmen
Soziale Netzwerke wie Facebook & Co. werden genutzt, um schnell und unkompliziert zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Während soziale Netzwerke lange Zeit der Kommunikation und Organisation des privaten Lebens vorbehalten waren, gewinnen sie zunehmend auch für die Nutzung im Unternehmenskontext an Bedeutung. Vorranging wird in Unternehmen bisher über soziale Netzwerke der Dialog mit dem Kunden gesucht, sie sind somit Kanäle für das Marketing und das Innovationsmanagement. Neu hingegen sind unternehmensinterne Nutzungs- und Anwendungsszenarien, die Arbeitsbedingungen, Wertschöpfungsprozesse und Unternehmenskulturen durch den Einsatz von sozialen Netzwerken verändern. Die Effekte, Gestaltungsparameter und Möglichkeiten einer solchen Nutzung sind bisher nur unzureichend erforscht und geeignete Anwendungshilfen fehlen. Das Vorhaben „SB:Digital“ schließt diese Lücke. Es untersucht die Potenziale digitaler sozialer Netzwerke für den Einsatz im Unternehmen vor dem Hintergrund einer attraktiven Arbeitsgestaltung und Mitarbeiterpartizipation. Neben den konzeptuellen Arbeiten des Vorhabens werden umfassende Pilotanwendungen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen realisiert.
Soziale Netzwerke bieten dabei das Potential, unternehmerische und arbeitnehmerbezogene Interessen in Einklang zu bringen, wenn alle Interessengruppen bei der Analyse und Konstruktion der Social-Business-Konzepte systematisch einbezogen werden. Einer digitalen Verweigerungshaltung oder gar einseitig-ausbeuterischen Nutzung entsprechender Arbeitsmitteln wird durch das Vorhaben ein methodischer und potentialorientierter Ansatz des „Social Business“ gegenübergestellt. Den Gefahren unsystematische genutzter digitaler Werkzeuge, Vernachlässigung des Datenschutzes, fehlender Leitlinien für digitale Kommunikation, überhöhten Anwesenheitsdruck bis hin zu Überwachungsgefühlen kann somit konstruktiv arbeitsgestalterisch begegnet werden. Gleichzeitig können Potentiale der Flexibilisierung der Arbeitswelt und ein effektiver Wissens- und Informationstransfer umfänglicher erschlossen werden.
Entwicklung eines Referenzmodells und Pilotierung
Auf Basis von qualitativen und quantitativen Studien wird im Laufe des Projektes ein Referenzmodell, sowie diverse Leitfäden erstellt. Diese sind die Basis für die praktischen Pilotanwendungen. Insgesamt werden im Projekt SB:Digital vier Pilotanwendungen umgesetzt. Hierbei soll der soziale, ökologische und ökonomische Nutzen von sozialen Netzwerken in Unternehmen exemplarisch aufgezeigt werden. Diese sind:

  • Pilotanwendung Weiterbildung & Wissensaustausch,
  • Pilotanwendung Partizipation & Innovation,
  • Pilotanwendung Ökologie & Arbeitszeit,
  • Pilotanwendung Orientierung & Motivation.

Potentiale sozialer Netzwerke, Medien und Technologien zur Gestaltung guter digitaler Arbeit nutzen
Das Ziel des Verbundprojektes ist es, die Potentiale sozialer Netzwerke, Medien und Technologien zur Gestaltung guter digitaler Arbeit innerhalb von Unternehmen und Wertschöpfungspartnerschaften zu untersuchen und geeignete Realisierungskonzepte zu entwickeln. Im Ergebnis entstehen Strategien und Konzepte zur proaktiven Gestaltung unternehmensinterner Prozesse und Netzwerke mit Hilfe von oder durch den Einsatz sozialer Netzwerke.
Neben der übergeordneten Zielstellung werden innerhalb des Vorhabens folgende Teilziele verfolgt:
Untersuchung der Auswirkungen und Potenziale von sozialen Netzwerken auf die innerbetriebliche Zusammenarbeit und Partizipation, Entwicklung eines Referenzmodells zu Social Business mit Leitlinien, Instrumenten, Werkzeugen und Nutzungs- und Implementierungs­empfehlungen, Pilotierung von Anwendungen zu Social Business in den Bereichen Qualifizierung, Innovation und nachhaltige Mobilitätskonzepte sowie im Bereich der Motivation Umfassende Öffentlichkeitsarbeit und begleitende Transfermaßnahmen, um die Ergebnisse des Vorhabens für KMU zugänglich zu machen.
Der besondere integrierte Lösungsansatz des Vorhabens besteht aus der Ver­knüpfung empirischer und konzeptueller Forschungsarbeit für das Referenzmodell Social Business und der gleichzeitig stattfindenden umfangreichen Pilotierung in unterschiedlichen Anwendungsszenarien bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Daraus resultiert eine Verknüpfung der wissenschaftlichen Grundlagen mit der Anwendung und Erprobung konkreter Einsatzhilfen und Werk­zeuge. Auf diese Weise wird eine anwendungsorientierte Lösung für die formulierte gesellschaftliche Problemstellung des Social Business entwickelt. Vor dem Hintergrund des Referenzmodells erfolgt die pilothafte Entwicklung und Erprobung in den folgenden betrieblicheren Anwendungsszenarien zu Social Business:

  • Pilotanwendung Weiterbildung & Wissensaustausch,
  • Pilotanwendung Partizipation & Innovation,
  • Pilotanwendung Ökologie & Arbeitszeit,
  • Pilotanwendung Soziale Netzwerke zur Orientierung und Motivation.
Ganzheitliche Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit wird in diesem Projekt ganzheitlich erfasst und umfasst:

  • Erweiterte Presse- und Medienarbeit,
  • Mediengestaltung,
  • Veranstaltungsorganisation,
  • Interne Kommunikationsarbeit,
  • Online-PR und
  • Soziale Medien.
Zur erweiterten Presse- und Medienarbeit zählen verschieden Tätigkeiten. So ist das Schreiben von Pressemitteilungen wichtiger Bestandteil zu Kommunikation mit der breiten Öffentlichkeit über die Ziele und Anliegen des Projektes um neue Interessenten und potentielle Anwender anzusprechen. Jeder so gewonnene Partner wäre ein echter Gewinn für das Projekt. Darüber hinaus sind Themenbeträge für Konferenzen eingeplant. Zum einen wird die Güte und Qualität der Arbeit über die internationale Wissenschaftsgemeinschaft abgesichert. Zum anderen ist es notwendig nicht mit anderen ForscherInnen zu vernetzen um aktuelle Anknüpfungspunkte und projektergänzende Ergebnisse und Artefakte ins Projekt einfließen zu lassen. Ein solches Vorgehen sichert die Vorreiterrolle im Bereich Social Business, ein wichtiger Projekterfolgsfaktor, durch die beteiligten Organisationen. Jedoch werden nicht nur Konferenzen besucht, sondern auch gezielt Plattformen gesucht auf denen Anwendungsfälle präsentiert werden können.