Gesundes Arbeiten mit vernetzen digitalen Arbeitsmitteln: Lösungen zur Prävention von Fremd- und Selbstüberforderung bei entgrenzter Wissens- und Innovationsarbeit


Erleben von Zeit- und Leistungsdruck bei komplexen digitalisierten geistigen Tätigkeiten
Viele Menschen erleben bei digitalisierter Arbeit trotz anregender Arbeitsinhalte und ausreichendem persönlichen Freiraum Zeit- und Leistungsdruck. Langfristig können daraus Erschöpfung und psychosomatische Beschwerden sowie erhöhte Ausfallzeiten, Demotivation und Fluktuation entstehen. Die Ursachen dafür werden in zeitlicher bzw. mengenmäßiger Selbst- und Fremdüberforderung der Beschäftigten vermutet. Für komplexe geistige Arbeit sollen geeignete Verfahren zur Ermittlung zumutbarer Leistungsmengen entwickelt und erprobt werden, um hier der Überforderung frühzeitig Abhilfe zu schaffen.
Partizipativ Arbeitsprozesse analysieren und gestalten bei komplexen digitalisierten Tätigkeiten
Auf der Grundlage partizipativer Qualitätszirkelarbeit werden Maßnahmen zur Prozessoptimierung abgeleitet. Darüber hinaus werden verallgemeinerbare Prozessbausteine für komplexe digitalisierte geistige Arbeit entwickelt und eine zumutbare Zeit- und Leistungsbemessung branchenübergreifend erprobt. Begleitend werden Prozess- und Gesundheitsveränderungen erfasst und eine wirtschaftliche Kosten-Nutzen-Bewertung vorgenommen. Die Ergebnisse fließen in eine konkrete Handlungsanleitung ein, die es anderen Betrieben ermöglicht, das Vorgehen ohne externe Unterstützung ebenfalls einzusetzen.

Ermittlung zumutbarer Zeit-und Leistungsmengen bei komplexen digitalisierten geistigen Tätigkeiten
Das Kernziel des Projektes besteht darin, Methoden zu entwickeln, um Überforderung von Menschen in der digitalen Arbeitswelt durch selbst- und fremdgesetzten Zeit- und Leistungsdruck zu vermeiden. Im Mittelpunkt des Projekts stehen digitalisierte Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Wissensverarbeitung und selbstständigen Entscheidungen erfordern. Für diese komplexen Tätigkeiten wird ein Vorgehen erprobt, welches zumutbare Leistungsmengen gemeinsam mit den Beschäftigten ermittelt.
Handlungsanleitung und Schulungsmaterial für Verfahren zur Bestimmung zumutbarer Zeit- und Leistungsmengen bei komplexen digitalisierten Tätigkeiten
Im Projekt entsteht ein innovatives Analyse- und Gestaltungsverfahren zur Bestimmung zumutbarer Zeit- und Leistungsmengen für komplexe digitalisierte geistige Arbeit. Die im Vorhabenzeitraum erprobte Handlungsanleitung und das Schulungsmaterial werden nach Projektende in Qualifizierungsangebote der Deutschen MTM-Vereinigung e.V. als Transfereinrichtung aufgenommen. Zudem erfolgt eine nachhaltige Verbreitung der Ergebnisse und Schulungsangebote über kooperierende Betriebe und einen Beirat, der aus Vertretern von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbänden sowie weiteren Multiplikatoren besteht.